Wie man den NaNoWriMo verkackt …

… und weshalb das gar nicht schlimm ist. Mein NaNoWriMo-Plan? Ein Mythos. Aber hey, das Leben ist zu kurz für perfekte Pläne!

NaNoWriMo, der Monat des kreativen Schreibens, ist wieder da! Die Tastaturen klappern, die Kaffeemaschinen laufen auf Hochtouren, und überall herrscht Aufregung, die 50.000-Wörter-Marke zu erreichen. Eigentlich wollte ich mit stolzgeschwellter Brust von meinen Erfolgen berichten. Doch hier sitze ich nun, und habe zur Halbzeit gerade mal etwas über 11.000 Wörter geschrieben, also etwa ein Fünftel des anvisierten Pensums. Das bedeutet, ich werde mein Ziel voraussichtlich nicht erreichen, es sei denn ich schaffe es, in den nächsten 2 Wochen etwa 2800 Wörter am Tag zu schreiben. Das ist zwar nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich.

Bevor ich dir jedoch erzähle, weshalb ich dieses Mal so am Abstinken bin, will ich das ganze Ereignis erst einmal beleuchten.

Was ist der NaNoWriMo überhaupt?

Vielleicht hast du schon einmal vom NaNoWriMo gehört und dich gefragt, was es damit auf sich hat. Der Begriff steht für den National Novel Writing Month, eine weltweite Schreibveranstaltung, bei der Autoren versuchen, innerhalb eines Monats einen Roman mit einer Länge von 50.000 Wörtern zu schreiben. Klingt verrückt, oder? Aber es ist eine der aufregendsten Herausforderungen, die man als Schriftsteller annehmen kann.
Vor einigen Jahren startete der NaNoWriMo als eine kleine Initiative einiger begeisterter Schriftsteller. Inzwischen hat er sich zu einem globalen Phänomen entwickelt, das Autoren aus aller Welt zusammenbringt. Das Ziel war es, das Schreiben zu feiern und die Kreativität anzufeuern, und das ist genau das, was der NaNoWriMo tut.

Mein NaNoWriMo 2022

Wie funktioniert der NaNoWriMo?

Die Regeln sind unkompliziert: Man hat einen Monat Zeit, um 50.000 Wörter zu schreiben. Pünktlich am 1. November um 00:00 Uhr darf mit dem Schreiben begonnen werden. Das Ende ist am 30. November um 23:59 Uhr, bis dahin sollte man für eine erfolgreiche Teilnahme sein Ziel erreicht haben.
Wie man sich die Wörter aufteilt, ist egal. Manche schreiben in kleinen täglichen Etappen über den ganzen Monat hinweg, andere hauen gleich am Anfang richtig in die Tasten und sind nach der Hälfte der Zeit fertig.
Dokumentieren kann man seine Fortschritte entweder für sich selbst oder auf der offiziellen Webseite des NaNoWriMo. Dort kann man auch Kontakte zu anderen Autoren knüpfen oder Anschluss an regionale Schreibgruppen finden.

Warum sollte man am NaNoWriMo teilnehmen?

50.000 Wörter in einem Monat schreiben klingt nach viel Stress, und sicher fragst du dich jetzt, wofür das überhaupt gut sein soll.
Abgesehen von dem unglaublichen Gefühl der Erfüllung, man verspürt, wenn man die 50.000-Wort-Marke erreicht, bringt der NaNoWriMo auch andere Vorteile mit sich. Er schärft die Disziplin, fördert die Kreativität, und wenn alles gut läuft, bringt man in 30 Tagen den Rohentwurf eines kompletten Buchs zu Papier.
Aber selbst wenn man das gesteckte Ziel nicht erreicht, gewinnt man durch diese Challenge wertvolle Erkenntnisse über das eigene Schreibverhalten, über Planung, Motivation, Leistungsfähigkeit und auch Grenzen. Alles in allem eine Erfahrung, die man als Autor auf jeden Fall einmal erlebt haben sollte.

Weshalb läuft es bei mir dieses Mal nicht ?

Eine der wichtigsten Regeln für den NaNoWriMo lautet: Gut geplant ist halb geschrieben!
Dies gilt natürlich für alle Schreibprojekte, für den NaNoWriMo ist die Vorbereitung jedoch besonders wichtig.

Tja, und an genau diese Regel habe ich mich dieses Mal nicht gehalten. Ich kam einfach nicht dazu, mich vorzubereiten, weil so viele andere Dinge zu erledigen waren. Natürlich hatte ich bereits eine Idee im Kopf, und es schwirrten auch einige Szenen in den Tiefen meines Geistes herum. Aber ein detaillierter Plot, Kapitelübersichten, Charakterprofile oder Handlungsstränge hatte ich dieses Mal nicht im Vorfeld entworfen. Also musste ich wohl oder übel neben dem Schreiben plotten, was mich natürlich viel Zeit gekostet hat, und ich kam nicht wirklich gut voran.
Zu allem Überfluss gesellte sich dann noch ein „Maus-Arm“ dazu: Schmerzen im rechten Arm von der Hand bis zur Schulter, die mich beim Tippen ziemlich einschränken und mein tägliches Pensum stark reduzieren.

2023 – Das magere Ergebnis zur Halbzeit

Das ist natürlich alles ziemlich doof, aaaaaaaaaber – knapp daneben ist nicht vorbei!
Die 50.000-Wörter-Marke nicht zu knacken, bedeutet nicht das Ende der Welt! Tatsächlich schaffen es im Schnitt nur 10 – 20 Prozent der Teilnehmer, das Schreibziel zu erreichen, und am Ende des Tages zählt doch vor allem eins: Ich habe es versucht, und allein das ist mehr, als viele andere tun. Außerdem habe ich ja doch schon einen Teil geschafft, und es geht vorwärts. Abgesehen davon sollte das Schreiben kein Zwang sein, sondern Spaß machen, und den habe ich auf jeden Fall. Ich liebe meine Geschichte, ich weiß, sie wird toll, und ich freue mich darauf, sie meinen Lesern und Leserinnen zu präsentieren.  Deswegen bin ich trotz allem guter Dinge, schreibe – soweit es mein Arm zulässt – fleißig weiter, und sehe es wie die legendäre DSDS-Teilnehmerin Johanna: Dabei ist alles!

 

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